Höhere Krankenkassenprämien, höhere Energiepreise, höhere allgemeine Lebenshaltungskosten, höhere Hypothekarzinsen, höhere Mieten… Das Leben ist in den letzten Monaten für alle spürbar teurer geworden, speziell aber für Familien mit Kinder. Das erste Familienbarometer von Pro Familia zeigt es auf: Familien sind in der Schweiz finanziell am Anschlag. Demnach reicht bei 41 Prozent der Familien das Haushaltseinkommen nur knapp für das gemeinsame Familienleben und 6 Prozent kommen mit ihrem Einkommen nicht über die Runden. «Die Familien müssen daher entlastet werden» fordert Elia Leiser, Präsident der EVP Solothurn.
Während die Ausgaben teils massiv gestiegen sind, steigen die Einnahmen nur langsam oder gar nicht – wie zum Beispiel bei den Familienzulagen. Mit 200 Franken Kinder- bzw. 250 Franken Ausbildungszulage ist der Kanton Solothurn zudem einer jener wenigen Kantone, welche nur das Minimum auszahlen. Die Mehrheit der Kantone zahlt höhere Beiträge aus, im Schnitt ca. 230 Franken bzw. 280 Franken.
Der Regierungsrat soll daher beauftragt werden, die gesetzlichen Änderungen vorzunehmen, damit so bald wie möglich, spätestens ab 2025, die Kinderzulagen mindestens CHF 230 und die Ausbildungszulagen mindestens 280 Franken betragen (dies, sofern der Bund in der Zwischenzeit nicht sowieso eine gleiche oder höhere Anpassung vorgibt).
Ein entsprechender Vorstoss will EVP-Kantonsrat André Wyss anlässlich der nächsten Session (November) einreichen. Denn: «Probleme in den Familien haben eine Auswirkung auf viele andere Bereiche, wie die Schule, den Arbeitsplatz und das soziale Umfeld. Starke Familien sind deshalb für die Gesellschaft insgesamt sehr wichtig», ist Wyss überzeugt.