Lehrplan 21 – weniger Deutsch, weniger Qualität, weniger Praxis und trotzdem mehr Lektionen für Erst- und Zweitklässler

Der Vorschlag des Volksschulamts, wie der Lehrplan 21 ab 2018 im Kanton Solothurn konkret umgesetzt werden soll zeigt, wohin die Reise gehen wird: weniger Deutsch, weniger Qualität, weniger Praxis und trotzdem mehr Lektionen für Erst- und Zweitklässler. Der Lehrplan droht zum Leerplan zu werden. Das geht auch unter dem Deckmäntelchen der Harmonisierung nicht. Daher sagt die EVP Solothurn dezidiert "NEIN".

NEIN,  weil zugunsten des sonst überladenen Lehrplans 21 in der vierten bis sechsten Klasse der Deutschunterricht abgebaut werden soll.

NEIN, weil der Abbau des Halbklassenunterrichts zugunsten des sonst überladenen Lehrplans ein klarer Qualitätsabbau ist. Gesellschaftliche Veränderungen und die Spezielle Förderung führen zu einer immer grösser werdenden Heterogenität in den Klassen. Diese wird – unabhängig von der Lektionentafel – durch den Lehrplan 21 noch vergrössert, indem Jahrgangsziele wegfallen und begabtere Schüler schneller die nächste Kompetenzstufe erreichen. So ein Unterricht verlangt ein hohes Mass an Individualisierung. In diesem Umfeld den Halbklassenunterricht abzubauen, erachtet die EVP Solothurn als unverantwortlich. Wer den Lehrplan 21 will, soll auch die finanziellen Mittel dafür bereitstellen. Sonst zahlen die Schülerinnen und Schüler so wie die Lehrpersonen die Rechnung.

NEIN, weil das Fach Wirtschaft, Arbeit und Haushalt in der Sekundarschule durch den Abbau einer Lektion schon im kommenden Schuljahr wohl auch nur noch theoretisch unterrichtet wird. Denn wie soll man in zwei Lektionen eine Mahlzeit zubereiten und gemeinsam essen?

NEIN, weil Erst- und Zweitklässlern deutlich mehr Lektionen hätten, um die unzähligen - teilweise sinnbefreiten - Kompetenzen zu erlernen. Noch häufiger sollen also die Kinder die Schulbank drücken. Gerade in dem Alter, in dem Spiel, Bewegung und verfügbare Zeit eminent wichtig sind für die Entwicklung.

 

René Steiner, Co-Präsident und Kantonsrat

Philipp Frei, Co-Präsident und Mediensprecher