Leserbrief: Nicht zu Ende gerechnet

Leserbrief: Nicht zu Ende gerechnet

Die Jungfreisinnigen wollen mit einem Volksauftrag die Kirchensteuer abschaffen. Elia Leiser ist überzeugt, dass dadurch wohl mehr Kosten für die Allgemeinheit entstehen als gespart werden, wie er in seinem Leserbrief ausführt.

«Dass ein kleiner Teil der Steuern der juristischen Personen zurück zur Landeskirche kommt, ist aus meiner Sicht mehr als Recht. Nein, juristische Personen gehen nicht zur Beichte, aber dieses Geld fliesst teils in viele andere Bereiche, die wieder der Wirtschaft und der Gesellschaft zugutekommen. Ich kann es nicht mit Zahlen belegen – dafür bräuchte es eine umfassendere Studie -  aber wenn der Kanton nur schon Dienstleistungen wie Notfall-, Spital- oder Gefängnisseelsorge mit Leistungsverträgen regeln oder selber für den gesetzlich vorgeschriebenen Ethik- und Religionsunterricht im Kanton aufkommen will, dann kommt das um ein Vielfaches teurer. Hinzu kommen viele Projekte für die Arbeitsintegration von kirchennahen Hilfswerken. Besonders in Krisenzeiten kann die Kirche niederschwellig und direkt helfen, weil dahinter Menschen sind, die von Herzen dem Nächsten dienen wollen. So ein skalierbares Netzwerk ist unbezahlbar. Der Volksauftrag der jungen FDP zur Abschaffung der Kirchensteuer ist darum nicht zu Ende gedacht.»

Elia Leiser, Solothurn
Präsident EVP Solothurn