Leserbrief zum Katasterwert

Leserbrief zum Katasterwert

Der Katasterwert, also der Steuerwert für Liegenschaften, ist im Kanton Solothurn deutlich zu tief. Dies ist aus Sicht der EVP ungerecht gegenüber den anderen Steuerpflichtigen, wie EVP-Kantonsrat André Wyss in seinem Leserbrief darlegt.

«Dass die Katasterwerte im Kanton Solothurn zu tief und rechtlich mehr als grenzwertig sind, sollte inzwischen bekannt sein. Nur der Kanton Baselland hat noch tiefere Werte. In allen anderen Kantonen sind die Katasterwerte im Schnitt ca. 2,5-mal höher. Vor diesem Hintergrund ist es für mich nicht nachvollziehbar, wie vehement sich einige Kreise noch immer gegen eine Korrektur dieses Missstandes wehren. Eine allfällige Erhöhung der Katasterwerte wäre nach deren Betrachtung eine Steuererhöhung zu Lasten der Hauseigentümer. Man kann es aber auch anders sehen: Es wäre die Aufhebung eines nicht nachvollziehbaren Vorteils, welchen die Liegenschaftsbesitzer – ich selbst gehöre auch dazu – seit vielen Jahren und bis heute im Kanton Solothurn geniessen.

Ob der Eigenmietwert und dessen Höhe fair ist, ist eine andere Frage und kann durchaus diskutiert werden, was ja aktuell in Bundesbern geschieht (wobei man auch hier anmerken darf, dass der Kanton Solothurn im Vergleich zu anderen Kantonen unterdurchschnittlich besteuert). Bei unserer kantonalen Diskussion geht es aber um den Katasterwert und somit um die Vermögenssteuern. Hier findet eine klare Ungleichbehandlung statt, welche im Sinne der Fairness und der Steuergerechtigkeit zu korrigieren ist. Da ändern auch eine Initiative sowie der neueste Entscheid vom Regierungsrat zur (weiteren) Aufschiebung dieses Geschäftes nichts.»

André Wyss, Rohr
Kantonsrat EVP, Mitglied der Finanzkommission