Leserbrief zur Kriminalstatistik 2022

Leserbrief zur Kriminalstatistik 2022

Jasmin Guggisberg zur neuesten Kriminalstatistik.

«Die veröffentliche Kriminalstatistik des Kanton Solothurns sowie die Äusserungen von Polizeikommandant Thomas Zuber geben mir stark zu denken. Insbesondere seine Aussage, dass Solothurn einer der höchsten Kriminalitätsbelastungen, jedoch eine der tiefsten Polizeidichten aufweise.

Somit dürfte gerade die Verfolgung und Aufdeckung von Straftaten mit hohem Ermittlungsaufwand, wie beispielsweise Fälle von Ausbeutung und Menschenhandel, auf der Strecke bleiben. In einer Stellungnahme im Dezember 2022 sprach der Regierungsrat von einem kausalen Zusammenhang zwischen einer schwerpunktmässigen Bekämpfung von Menschenhandel und der Anzahl registrierter Fälle. Er geht ebenfalls von einer hohen Dunkelziffer in diesem Bereich aus. Durch die fehlenden Mittel haben Täter und Täterinnen weiterhin ein leichtes Spiel. Für Betroffene ist das verheerend und bringt viel Leid mit sich. Insbesondere auch, weil in Solothurn weiterhin ein gut greifende Opferhilfe fehlt. Betroffenen sind abhängig von der Täterschaft und können sich eine Anzeige nicht leisten, da eine unkomplizierte Ausstiegshilfe bislang nicht vorhanden ist.

Für mehr Gerechtigkeit und eine Verbesserung der Lebensqualität und -perspektive Betroffener braucht es daher dringend mehr Ressourcen, bei der Polizei und in der Opferhilfe.»

Jasmin Guggisberg, Vorstand EVP und Junge EVP Solothurn, Biberist